20 teure Investment-Fehler die du vermeiden solltest
In diesem Artikel zeige ich dir die 20 typischen Fehler, die Investoren an der Börse machen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass ich sie gewusst hätte, als ich mit dem Investieren angefangen habe.
Ich habe im Jahr 2002 angefangen am Aktienmarkt zu investieren, seit einigen Jahren konzentriere ich mich auf Investments in Einzelaktien und seit über 3 Jahren habe ich ein investierbares wikifolio. In all diesen Jahren habe ich vieles richtig gemacht, aber auch einige Fehler. Und manche davon waren sehr teuer.
Deshalb habe ich diese Erfahrungen genutzt, um eine Liste mit 20 typischen Fehlern beim Investieren zu machen. 14 davon habe ich selbst gemacht und ich erzähle dir, wie du von meiner Erfahrung profitieren und diese Fehler vermeiden kannst.
Diese Checkliste kann dir helfen ein noch besserer Investor zu werden, auch dann, wenn du den ein oder anderen Punkt schon kennst. An der Börse gibt es immer etwas zu lernen und wenn du Freunde oder Familienmitglieder hast, die investieren, dann teile diese Liste auch gerne mit ihnen.
Los geht’s!
1. Nicht investieren
Ein häufiger und teurer Fehler vieler Menschen besteht darin, gar nicht erst mit dem Investieren anzufangen. Die Angst vor Verlusten, mangelndes Wissen oder das Aufschieben auf einen „besseren Zeitpunkt“ führen dazu, dass das eigene Geld ungenutzt auf niedrig verzinsten Konten liegt und mit der Zeit durch Inflation an Wert verliert.
Wir wissen alle, dass es am schwersten ist an der Börse zu investieren, wenn die Dinge nicht gut aussehen. Ukraine Krieg, Nahost Konflikt, Zölle und Protektionismus. Es gibt jede Menge Gründe, warum man sich sorgen machen könnte und deswegen vielleicht nie mit dem Investieren anfängt.
„Lass nicht zu, dass die Angst vor dem Verlieren größer ist, als die Freude am Gewinnen.“
Robert Kiyosaki
Doch wer zu lange wartet, verpasst nicht nur den Zinseszinseffekt, sondern auch die Chance auf langfristigen Vermögensaufbau. Langfristig sind die Börsen immer gestiegen, selbst dann, wenn man zu einem Hoch eingestiegen ist.
Der beste Moment zum Investieren ist immer „jetzt“ – auch mit kleinen Beträgen lässt sich starten und im Laufe der Zeit Erfahrung und Sicherheit gewinnen. Wer Schritt für Schritt einsteigt, legt den Grundstein, damit das eigene Geld für einen arbeiten kann.
2. Unklare Ziele
Der zweite Fehler beim Investieren ist, ohne klare Ziele zu starten.
Willst du dein Geld möglichst Risikoarm anlegen und nur die Inflation ausgleichen? Geht es dir um deine Altersvorsorge und du bist bereit höhere Risiken für höhere Renditechancen einzugehen, weil du noch viele Jahre bis zur Rente hast? Oder brauchst du regelmäßige Dividendenzahlungen für deinen Lebensunterhalt?
„Du kannst dein Ziel nicht treffen, wenn du nicht weißt, wo es ist.“
Zig Ziglar
Wer nicht genau weiß, wofür oder auf welchen Zeitraum er investiert, verliert schnell den roten Faden und lässt sich von kurzfristigen Trends oder Marktschwankungen verunsichern. Fehlende Zielsetzung führt oft zu inkonsequenten Entscheidungen, wie zum Beispiel zu frühem Verkauf, riskanten Spekulationen oder falsch gewählten Anlageprodukten.
Dadurch wird der langfristige Vermögensaufbau ausgebremst. Klare und realistische Anlageziele helfen, die passende Strategie zu entwickeln, durchzuhalten und sich nicht von Emotionen oder Marktgerüchten leiten zu lassen
3. Strategie früh verwerfen
Alle erfolgreichen Anlagestrategien erleben Phasen mit sehr guter, aber auch mit schwächerer Performance. Langfristig schlagen sie jedoch meist den Markt und verschaffen Anlegern stattliche Gewinne.
Viele Investoren werden auf dem Weg allerdings ungeduldig und werfen bewährte Strategien über Bord, sobald die Ergebnisse länger auf sich warten lassen – immer auf der Suche nach einer scheinbar besseren Alternative.
Laut einem Bericht von Axis Mutual Fund aus dem Jahr 2022 erzielten aktiv gemanagte Aktienfonds in den vergangenen 20 Jahren zwar im Schnitt 19,1% Rendite, tatsächlich lag der Gewinn der Anleger aber nur bei 13,8%.
Ähnlich sieht es bei Mischfonds aus: Während diese eine Rendite von 12,5% erreichten, verbuchten Anleger im Schnitt lediglich etwa 7,4%.
Der Hauptgrund für diese Diskrepanz liegt im Verhalten der Anleger: Viele stoppen beispielsweise Sparpläne, sobald die Märkte fallen, oder verkaufen im Extremfall all ihre Investments aus Angst um ihr Kapital.
Kurz gesagt: Viele reagieren überhastet auf kurzfristige Marktbewegungen. Wer allerdings gelernt hat, mit Schwankungen zu leben, kann genau daraus Vorteile ziehen und gezielt nachkaufen.
Das Gleiche gilt für einzelne Aktien: Hat man sich gründlich mit einem Unternehmen beschäftigt und investiert, gibt es eigentlich keinen Grund, bei vorübergehenden Rücksetzern die Position aufzugeben – es sei denn, es hat sich grundsätzlich etwas am Investmentcase geändert.
Wenn du dann für dich eine Strategie festgelegt hast, dann weiche nicht von ihr ab, solange sich die Situation nicht grundlegend geändert hat.
4. Kein Notgroschen
Fehler Nummer 4: du investierst alles, statt einen Notgroschen beiseitezulegen. Bei unvorhergesehenen Ausgaben musst du dann womöglich mit Verlust verkaufen.
Viele Privatanleger machen den Fehler, ihr gesamtes Erspartes direkt zu investieren, ohne einen finanziellen Puffer für Notfälle zur Seite zu legen. Das klingt im ersten Moment vielleicht effizient, ist aber riskant. Das Leben ist voller Überraschungen: Die Waschmaschine geht kaputt, das Auto muss in die Werkstatt oder du befindest dich kurzfristig in einer finanziellen Engpass-Situation.
Wenn du dann gezwungen bist, deine Investitionen zu einem ungünstigen Zeitpunkt (z. B. bei Kursrückgängen) aufzulösen, realisierst du unnötige Verluste.
Ein ausreichender Notgroschen – etwa drei bis sechs Monatsgehälter – hilft dir, in solchen Situationen unabhängig zu bleiben und deine Anlagestrategie nicht aus der Not heraus zu gefährden.
Bis dieser Puffer steht, solltest du nur kleine Beträge in Wertpapiere oder andere Anlagen zu investieren.
5. Negative Beeinflussung
Wir alle werden jeden Tag beeinflusst: von unserer Familie, unseren Freunden, Kollegen, Werbung, Foren und Artikeln, oder Influencern. Und mancher Einfluss ist gut, anderer schlecht.
Wir alle sind sicherlich schon einmal negativ beeinflusst worden. Doch solche Beeinflussungen können teure Fehler sein. Zumindest für mich war das der Fall.
„Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie.“
Mein erster Berührungspunkt mit der Finanzanlage war nicht gerade positiv. Damals habe ich auf meinen lokalen Bankberater vertraut. Dieser hat mir einen Fonds vorgeschlagen, mit hohen jährlichen kosten, aber angeblich hohem Renditepotenzial. Doch selbst nach 8 Jahren, war der Fonds immer noch im Minus.
Das war ein teurer Fehler für mich, doch ich habe gelernt stets zu beachten, welche Interessen jemand hat. Ein Bankberater hat nicht unbedingt das Interesse, dir das beste Investment zu empfehlen, sondern jenes bei dem er am meisten Provision bekommt.
Und jeder hat irgendwelche Interessen: ein Influencer will Klicks, eine Firma ein teures Produkt verkaufen, ein Shortseller will Stimmung machen, andere Menschen können neidisch oder bösartig sein.
Übernimm nicht blind die Meinungen anderer. Sei dir bewusst welche Interessen jemand hat. Und zieh deine eigenen Schlüsse.
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6. Unrealistische Erwartungen
Hohe Renditen in kurzer Zeit – wer würde das nicht wollen? Gerade im Internet oder auf Social Media gibt es viele verlockende Angebote, die schnellen Reichtum versprechen: von Pennystocks über hochriskante Kryptowährungen bis hin zu dubiosen Trading-Systemen.
Die Realität ist aber meistens eine andere – häufig handelt es sich um unseriöse Angebote mit hohem Verlustrisiko und in manchen Fällen sogar um Betrug. Wer sich von Gier leiten lässt, ignoriert fundamentale Risiken und gute Anlagerichtlinien.
„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird;
ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird:
indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“André Kostolany
Wenn ich in der Vergangenheit meiner inneren Gier nachgegeben habe, waren das meist schlechte Investmententscheidungen, die mich Geld gekostet haben, anstatt welches anzuhäufen.
Langsam erworbenes Vermögen mit soliden Anlagen ist deutlich sicherer und nachhaltiger. Vermögensaufbau braucht eben Zeit.
7. Fehlender Research
Kommen wir zu Fehler Nummer 7: fehlendem Research.
Die Leute recherchieren zu allem: wochenlang wird der neue Kühlschrank oder das neue Smartphone ausgesucht. Man schaut Testberichte, vergleicht Hersteller und Preise, fragt Freunde und Familie nach ihren Erfahrungen.
Aber was ich immer wieder erlebe, ist, dass blind in irgendwelche Aktien investiert wird, von denen man noch nie etwas gehört hat, nur weil in irgendeinem Forum oder von einem Guru geschrieben wird, dass diese sich bald verzehnfachen sollen.
„Die Leute verbringen mehr Zeit damit, einen neuen Kühlschrank auszusuchen als damit, eine Aktie auszuwählen.“
Peter Lynch
Nimm deine Investments ernst. Deine Investments haben das Potenzial über die Jahre hinweg mehrere zehntausend oder sogar hunderttausende Euro Wert zu werden.
Selbst wenn du jeden Monat nur 100 € in einen breit gestreuten ETF investierst, kannst du bei durchschnittlichen Renditen von 5% nach 20 Jahren ein Vermögen von 41.000 € anhäufen.
Ich denke das ist es wert, dass wir uns die Zeit nehmen uns mit unserer persönlichen Anlagestrategie und unseren Investments zu beschäftigen.
8. Market Timing
Die Frage, die ich mit Abstand am meisten gestellt bekomme ist: ist jetzt ein guter Zeitpunkt einzusteigen?
Doch wenn jemand zuverlässig wüsste, ob jetzt kurzfristig der richtige Zeitpunkt für ein Investment ist, wäre er innerhalb kürzester Zeit Milliardär.
Das Problem: Niemand kann verlässlich vorhersagen, wann Hochs oder Tiefs erreicht sind. Selbst Profis scheitern regelmäßig an konsequentem Timing. Wer ständig hin und her tradet, zahlt zudem hohe Gebühren und verliert oft den langfristigen Renditevorteil des Investierens.
Doch: die Statistik zeigt, dass über 80% der kurzfristig orientierten Trader Geld verlieren, anstatt welches zu gewinnen.
Besser ist es langfristig zu investieren, unabhängig vom aktuellen Stand des Marktes. Überlege dir bei deinen Investments, wie diese sich über die Jahre entwickeln könnten, nicht über Tage oder Wochen. Oder du investierst stetig, z.B. über einen Sparplan und vertraust auf den langfristigen Durchschnittseffekt des Marktes.
9. Investments nicht verstehen
Ein großer Fehler von Privatanlegern ist, ihre Investments nicht wirklich zu verstehen.
Du solltest nur in Produkte investieren, deren Funktionsweise und Risiken du auch einem 10-Jährigen erklären kannst. Wenn du beispielsweise komplexe Finanzinstrumente oder Zertifikate kaufst, ohne genau zu wissen, wie sie funktionieren, setzt du dich unnötig hohen Verlustgefahren aus.
Ich sehe immer wieder, wie Privatanleger in Uran Aktien, Krypto oder Pharma investieren. Dabei solltest du dich fragen: habe ich wirklich eine tiefere Einschätzung von diesen Themen und traue mir zu vorherzusagen, wie sich diese entwickeln? Wenn du in dieser Branche arbeitest, oder dich in deiner Freizeit damit beschäftigst, fein. Wenn nicht, lässt du eventuell besser die Finger davon.
Ich zeige dir, was ich meine:
„Die Blackwell Ultra Tensor-Recheneinheiten verfügen über eine 2-fache Beschleunigung der Aufmerksamkeitsebene und 1,5-fache AI-Compute-FLOPS im Vergleich zu Blackwell GPUs. Die Blackwell Transformer Engine nutzt Micro-Tensor-Skalierung, um Leistung und Genauigkeit zu optimieren und 4-Bit-Gleitkomma-KI (FP4) zu ermöglichen.“
Das ist der neue Grafik Chip von Nvidia. Ist dieser jetzt besser als der der Konkurrenz? Ist der Preis gerechtfertigt? Wird er sich gut verkaufen? Ich kann das nicht einschätzen.
Deswegen landen in meinem Depot immer wieder Softwareunternehmen, E-Commerce Werte und Immobilienwerte. Das sind Themen, mit denen ich mich auskenne und die ich einschätzen kann. Deshalb gilt: Informiere dich gründlich, bilde dich weiter und investiere nur in das, was du wirklich nachvollziehen kannst. So vermeidest du Fehlentscheidungen und kannst langfristig erfolgreicher anlegen.
10. Alles auf eine Karte
Es klingt verlockend, sein gesamtes Geld in eine vermeintlich sichere Aktie, einen Trend oder eine Branche zu investieren – schließlich winken dort angeblich besonders hohe Gewinne. Ich habe schon Anleger erlebt, die alles auf Nvidia, oder alles auf Tesla gesetzt haben. Immerhin ist das die Firma der Zukunft und es kann nichts schief gehen… Oder?
Doch was, wenn genau diese Anlage scheitert?
Wer alles auf ein Pferd setzt, riskiert den Totalverlust. In der Fachsprache nennt man das Klumpenrisiko. So kann zum Beispiel ein Skandal, ein Managementwechsel oder neue Gesetze eine Aktie massiv einbrechen lassen.
Dies zeigt das Beispiel Wirecard eindrücklich. Wirecard war einst ein hoch bewerteter Zahlungsdienstleister, dessen Aktie viele Investoren begeisterte. Doch im Jahr 2020 kam ans Licht, dass das Unternehmen jahrelang Milliardenbeträge in den Bilanzen gefälscht hatte. Der Skandal zerstörte das Vertrauen der Anleger, der Aktienkurs brach massiv ein und viele Aktionäre erlitten erhebliche Verluste.
Du siehst: eine Streuung über verschiedene Branchen, Länder und Anlageklassen ist daher unerlässlich, um das Risiko zu begrenzen.
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11. Fehlendes Monitoring
Investment Monitoring, also die regelmäßige Überwachung und Kontrolle der eigenen Geldanlagen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Investoren an der Börse.
Als Anleger nicht einfach einmal investieren und dann passiv warten, sondern kontinuierlich prüfen, wie sich ihre Investments entwickeln und ob sie noch zur eigenen Anlagestrategie passen.
Natürlich musst du nur selten nachschauen, wenn du passiv investierst. Hier reicht ein Blick, ob die Investitionen in die verschiedenen Anlageklassen noch deiner Anlagestrategie entsprechen.
Bei Aktien Investments solltest du wichtige Finanzkennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Verschuldung und Cashflow des jeweiligen Unternehmens regelmäßig analysieren, um frühzeitig mögliche Risiken oder Chancen zu erkennen.
Zusätzlich ist es wichtig, die Markt- und Wettbewerbssituation im Auge zu behalten, also beispielsweise Branchenentwicklungen, Aktienkursbewegungen und relevante Unternehmensnachrichten. Nur so kann man rechtzeitig auf Veränderungen reagieren, etwa durch Anpassung der Portfoliozusammensetzung oder den Verkauf von Positionen, die nicht mehr den Erwartungen entsprechen.
Veränderungen solltest du dabei nicht panisch vornehmen, sondern so nüchtern wie möglich auf die neuen Erkenntnisse schauen.
Moderne Tools und Apps helfen dabei, den Überblick zu behalten, indem sie wichtige Daten sammeln, visualisieren und sogar automatisierte Alarme bei kritischen Entwicklungen senden. Für Anleger bedeutet Monitoring damit eine wichtige Grundlage, um diszipliniert und informiert zu bleiben, Verluste zu vermeiden und Gewinnmöglichkeiten gezielt zu nutzen.
Insgesamt trägt regelmäßiges Monitoring dazu bei, das Risiko einer Geldanlage zu reduzieren und den langfristigen Anlageerfolg zu sichern.
12. Blind der Herde folgen
Das Phänomen des Herdentriebs beschreibt die Tendenz vieler Anleger, sich von der Masse leiten zu lassen und bei Aufwärtsbewegungen oder Hypes blind mit aufzuspringen – ohne eigene Prüfung oder fundierte Analyse.
Besonders in Bullenmärkten oder bei Trendaktien ist dieses Verhalten weit verbreitet: Viele kaufen Werte, weil „alle sie kaufen“, aus Angst, etwas zu verpassen. Das nennt man auch FOMO – Fear of Missing Out. Die Angst etwas zu verpassen.
Häufig sind Social Media, Finanzforen oder Nachrichten voll mit Erfolgsgeschichten, was zusätzlichen Druck erzeugt, nicht außen vor zu bleiben.
Das Problem: Der Herdentrieb führt dazu, dass die Bewertung eines Unternehmens häufig nichts mehr mit den wirtschaftlichen Grundlagen zu tun hat. Die Kurse steigen übertrieben schnell und die Gefahr einer späteren Blase wächst. Wer hier spät einsteigt, kauft oft zu Höchstkursen und riskiert deutliche Verluste, sobald der Trend dreht und die Masse in Panik verkauft.
Erfolgreiche Anleger lassen sich dagegen nicht von Stimmung, Trends oder Medienhype beeinflussen, sondern treffen ihre Entscheidungen auf Basis eigener Recherche, klarer Kriterien und einer fundierten Strategie. Sie kaufen nicht, weil andere kaufen, sondern wenn sie vom tatsächlichen Wert und vom langfristigen Potenzial eines Investments überzeugt sind.
„Aktien zu kaufen, sobald andere diese verkaufen, und zu verkaufen,
wenn andere diese kaufen – das verlangt großen Mut.“Sir John Templeton
Wer sich vom Herdentrieb freimacht, vermeidet teure Fehler und erhöht seine Chancen auf nachhaltigen Anlageerfolg deutlich.
13. Den Emotionen nachgeben
Diesen Fehler habe ich in meinen bisherigen Jahren an der Börse leider immer mal wieder gemacht: den eigenen Launen und Emotionen nachgegeben.
Wir alle sind Menschen und unsere Entscheidungen sind von allerlei Emotionen beeinflusst. An der Börse ist das aber gar nicht gut.
Hast du vielleicht auch schon einmal an einem Investment festgehalten, weil du dich emotional daran gebunden gefühlt hast „Das muss sich doch wieder erholen!“. Oder du steigst aus, weil schlechte Nachrichten überall zu hören sind.
Freudentaumel bei Gewinnen oder Angst und Panik in Krisenzeiten können dazu führen, dass du deine Investments nicht mehr rational beurteilst. Beide Verhaltensweisen können deiner Rendite massiv schaden.
Sinnvoller ist es, sich an eine vorher festgelegte Strategie zu halten und regelmäßig nüchtern zu prüfen, ob die Gründe für eine Anlage noch stimmen.
Mein Tipp: Mach dir vor jedem Kauf schriftlich klar, warum du investierst – und halte dich im Zweifel an diese Entscheidung, statt impulsiv zu reagieren. Wer seine Emotionen im Griff hat, ist langfristig der bessere Investor.
14. Loser Aktien behalten
Ein weiteres Verhalten, das ich immer wieder beobachte, ist die Angewohnheit, an schlechten Aktien festzuhalten. Häufig steckt dahinter schlichtweg eine emotionale Bindung oder einfach die Schwierigkeit, Verluste zu akzeptieren – verbunden mit der Hoffnung, dass sich die Aktie irgendwann doch wieder erholt.
Und ja, ich habe das in der Vergangenheit auch schon gemacht. Aber mittlerweile bin ich da rigoros.
Trotz gründlicher Recherche kann es immer mal wieder vorkommen, dass eine Aktie um 30 Prozent oder mehr ins Minus rutscht. Dann folgt für mich immer eine gründliche Überprüfung:
Was war der Grund? Gab es eine entsprechende Unternehmensmeldung, die das rechtfertigt. Oder ist einfach nur der Gesamtmarkt eingebrochen und hat die Aktie mit runtergezogen?
Wenn mein ursprünglicher Investment Case intakt ist, halte ich and er Aktie fest. Haben sich die Rahmenbedingungen jedoch geändert und der Investment Case ist nicht mehr intakt, verkaufe ich diese Aktie in der Regel und investiere das Geld lieber in vielversprechendere Alternativen.
Eigentlich unterstützt uns sogar der Staat dabei, uns von schlechten Aktien zu trennen – denn realisierte Verluste kannst du auf die Steuerlast auf Gewinne anrechnen.
15. Panikverkäufe
Viele Privatanleger bekommen Angst, wenn die Kurse stark fallen – insbesondere in Krisenzeiten wie bei Finanzkrisen oder politischen Unsicherheiten. Diese Angst führt dazu, dass sie ihre Aktien oder Fonds schnell verkaufen, um weitere Verluste zu vermeiden.
Dabei wird häufig vergessen: Verluste sind erst dann real, wenn du tatsächlich verkaufst. An der Börse gibt es Schwankungen, aber in der Vergangenheit haben sich die Märkte nach Abschwüngen meist wieder erholt.
Wer in Panik verkauft, steigt meist zu einem Tiefpunkt aus und verpasst die anschließende Erholung. Das sorgt langfristig für deutliche Renditeeinbußen. Die bessere Strategie: Ruhe bewahren, die eigene Strategie überprüfen und möglichst unemotional bleiben.
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16. Nicht nachkaufen
In der Vergangenheit habe ich oft dann Aktien nachgekauft, wenn der Kurs gefallen ist.
Doch was ist mit den Gewinner-Aktien?
Mein bisher bestes Investment war die Friedrich Vorwerk Aktie. Nach meinen Recherchen kam ich zu der Einschätzung, dass sich die Margen und die Auftragslage bald erholen müssten. Schlechte Zahlen hatten hier ursprünglich dazu geführt, dass der Kurs abgestürzt ist.
Auf dem Weg nach oben habe ich sehr lange an der Aktie festgehalten, hier war ich also geduldig. Schlussendlich konnte ich die Aktie mit Gewinnen von über 400, 500 oder sogar 700% verkaufen.
Was ich jedoch nicht gemacht habe, ist auf dem langen Weg nach oben nachkaufen. Ich hatte immer im Kopf, dass ich doch früher viel billiger hätte einsteigen können. Dabei hätte sich der Nachkauf selbst bei einer Verdopplung des Aktienkurses noch absolut gelohnt!
Man sollte immer dort nachkaufen, wo man das höchste Potenzial für die Zukunft sieht. Unabhängig davon, ob der Kurs gefallen oder gestiegen ist.
„Oft werden die Gewinner verkauft und die Loser behalten“
Elroy Dimson
Das man gefallene Aktien nachkauft, um den Einstiegskurs zu drücken, hast du bestimmt schon mal gemacht. Das kann auch absolut sinnvoll sein, immerhin bekommt man tiefere Einstiegskurse. Aber wenn man es übertreibt, führt es dazu, dass man überproportional viele Loser Aktien im Depot hat.
Aber hast du auch schon gestiegene Aktien nachgekauft? Dadurch verstärkt man die eigenen Gewinner und gibt ihnen so die Chance, überproportional zum Gesamterfolg des Portfolios beizutragen.
17. Zu viele Produkte
Viele Anleger glauben „viel hilft viel“ und kaufen im Laufe der Zeit immer mehr verschiedene Aktien, Fonds oder ETFs. Das führt schnell zu einem unübersichtlichen Portfolio mit zahlreichen Positionen – häufig auch mit Überschneidungen in Branchen, Regionen oder Strategien.
Eine zu große Anzahl an Anlageprodukten hat jedoch gleich mehrere Nachteile: Erstens fällt es schwer, den Überblick über die einzelnen Investments, deren Entwicklung und Gewichtung zu behalten. Dadurch wird das Risiko- und Chancenmanagement erschwert. Zweitens wächst mit jeder neuen Position der zeitliche Aufwand für Monitoring, Recherche und Verwaltung – dies ist für Privatanleger ab einem gewissen Punkt kaum noch effektiv zu leisten.
Drittens verwischen sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Investments; oft sind ähnlich ausgerichtete Fonds oder ETFs enthalten, was keinen echten Diversifikationsvorteil bringt, sondern nur zusätzliche Komplexität.
Ein weiteres Risiko ist das „Verwässern“ von starken Wertentwicklungen: Gute Renditen einzelner Werte gehen in der Masse unter, weil sie prozentual im Gesamtportfolio wenig ausmachen. Und nicht zuletzt können durch viele Transaktionen und Produkte zusätzliche Kosten entstehen, etwa durch Depotgebühren, Transaktionskosten oder Verwaltungsgebühren bei Fonds.
Die Lösung: Qualität statt Quantität. Es ist sinnvoller, ein überschaubares, gut diversifiziertes Portfolio mit gezielt ausgewählten Produkten zu führen, als unzählige Positionen zu halten, die man kaum noch kontrollieren kann. So bleibt die Kontrolle erhalten, die Entscheidungsfindung wird einfacher und die langfristige Performance kann gezielter gesteuert werden.
18. Mangelnde Geduld
Es gibt ein bekanntes Zitat von Warren Buffett:
„Die Börse ist ein Instrument zur Umverteilung von Geld – von den Ungeduldigen zu den Geduldigen.“
Mir ist das z.B. bei der Meta Aktie passiert.
Im Jahr 2022 habe ich wirklich einen guten Einstiegszeitpunkt in die Meta Aktie gefunden. Meta fuhr damals die Investitionen ins Metaverse hoch und die Gewinne schwanden. Den Investoren gefiel das gar nicht.
Doch ich sah darin auch eine gute Chance, wenn Meta die Investitionen entweder wieder zurückfahren oder mit dem Metaverse Erfolg haben würde.
Leider war ich auf dem Weg nach oben viel zu ungeduldig, habe mich von den vielen negativen Stimmen verrückt machen lassen und ich habe die Aktie wieder verkauft. Dabei wäre sie noch so viel weiter gestiegen und ich hätte einfach nur warten müssen.
Häufig führt das vorschnelle Verkaufen von Investments dazu, dass man sehr viel Potenzial verschenkt und buchstäblich Geld auf dem Tisch liegen lässt.
Man sieht es auch bei den großen Investoren dieser Welt: Egal ob Warren Buffett, Howard Marks oder Peter Lynch – sie alle haben ihr Vermögen dadurch aufgebaut, dass sie einen langen Atem bewiesen und langfristig investiert haben. Genau diese Denkweise sollten auch wir als Anleger übernehmen.
19. Gebühren übersehen
Ein weiteres sensibles Thema sind Gebühren und die sogenannte Kostenquote beim Investieren – und wer hier nicht aufpasst, verschenkt ebenfalls leicht Rendite.
Viele Anleger achten nur auf die mögliche Rendite und übersehen dabei die Kosten, die beim Investieren entstehen können.
Dazu gehören Verwaltungsgebühren bei Fonds, Ausgabeaufschläge, Depotgebühren oder auch Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Jede dieser Gebühren schmälert die Rendite – insbesondere, wenn du häufig handelst oder teure Produkte auswählst.
Über Jahre kann so ein beachtlicher Teil deiner Gewinne verloren gehen. Es lohnt sich daher, die Kostenstruktur zu vergleichen und wenn möglich auf günstige Anlagen und Discount-Broker zu setzen.
Wenn eine Anlage teurere Kosten hat, sollte auch das Gewinnpotenzial höher sein und du solltest die Kosten bei deiner Investitionsrechnung berücksichtigen.
20. Steuern übersehen
Die steuerliche Behandlung von Kapitalerträgen wird oft komplett ausgeblendet. Dabei können Steuern auf Gewinne, Dividenden und Zinsen einen großen Teil deiner Rendite auffressen.
Ohne steuerliche Strategie landet möglicherweise deutlich weniger in deiner Tasche, als du denkst. Besonders ärgerlich: unnötige Realisation von Gewinnen (z. B. durch panische Verkäufe) oder eine schlechte Auswahl der Anlageform, wodurch du Steuervorteile verschenkst.
In Deutschland liegt der Sparerfreibetrag im Jahr 2025 bei 1000 €. Für Ehepaare 2000€ und auch der Freibetrag von Kindern kann genutzt werden. Auf diese Freibeträge musst du keine Steuern auf Kapitalerträge zahlen.
Aber ich bin natürlich kein Steuerberater, also informiere dich daher frühzeitig darüber, wie Kapitalerträge in deinem Land besteuert werden und nutze legale Möglichkeiten wie Freistellungsaufträge oder steueroptimierte Produkte.
Das war meine Liste der 20 typischen Fehler, die Investoren an der Börse machen.
Hier erfährst du, was mein Geheimnis für mehr Rendite ist.
Disclaimer: Der Autor besitzt Anteile von im Artikel behandelten Unternehmen oder überlegt Anteile zu kaufen. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
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