Top-Down vs. Bottom-Up Aktienanalyse

Wer an der Börse erfolgreich investieren will, steht schnell vor der Wahl: Folge ich den großen Markttrends oder tauche ich tief in einzelne Unternehmen ein? Das beschreibt die unterschiedlichen Ansätze der Top-Down- und Bottom-Up-Aktienanalyse – und genau darum geht es in diesem Artikel!

Entdecke, wie diese beiden Methoden funktionieren, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und in welchen Situationen sie besonders glänzen. Ich zeige dir, warum ich persönlich auf den Bottom-Up-Ansatz setze, wie du die Informationsflut in den Griff bekommst und wann sich welche Strategie wirklich lohnt.

Ob Einsteiger oder Börsenprofi – hier findest du kompakte Fakten, ehrliche Einblicke und praktische Tipps, die deine Investmententscheidungen auf das nächste Level heben. Lass uns gemeinsam die Welt der Aktienanalyse neu entdecken!

Einleitung

Wie finde ich die besten Aktien?

Die Antwort darauf ist alles andere als trivial, denn die Auswahl an Unternehmen, Branchen und Märkten ist riesig – und die Informationsflut scheint endlos.

Um in diesem Dschungel den Überblick zu behalten, nutzen Anleger verschiedene Analyseansätze: den Top-Down- und den Bottom-Up-Ansatz. Beide Methoden bieten unterschiedliche Perspektiven auf den Aktienmarkt und können – je nach Zielsetzung und Marktlage – zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen. Doch welcher Ansatz passt zu welchem Anlegertyp? Und wie lassen sich die jeweiligen Stärken optimal nutzen?

Doch lass mich vorne anfangen: was ist der Top-Down bzw. Bottom-Up Ansatz überhaupt.

Der Top-Down-Ansatz

Der Top-Down-Ansatz ist eine Analysemethode, bei der Investoren die Auswahl von Aktien vom Allgemeinen zum Speziellen vornehmen: Zunächst werden makroökonomische Faktoren wie z.B. Wirtschaftswachstum, Geldpolitik, Inflation oder geopolitische Entwicklungen betrachtet, um attraktive Regionen oder Märkte zu identifizieren.

Anschließend folgt die Analyse vielversprechender Branchen, bevor im letzten Schritt gezielt einzelne Unternehmen innerhalb dieser Branchen ausgewählt werden.

Der Top-Down-Ansatz eignet sich besonders für Investoren, die das „große Bild“ im Blick behalten und ihre Investmententscheidungen an übergeordneten Markt- und Branchentrends ausrichten möchten

Im aktuellen Marktumfeld gibt es viele makroökonomische Unsicherheiten, wie z.B. die Zölle in den USA, Abhängigkeiten von seltenen Rohstoffen, oder hohe Inflation.

Der Top-Down Ansatz kann dabei helfen Branchen und Geschäftsfelder zu identifizieren, die von diesen makroökonomischen Ereignissen nicht so stark betroffen sind. Bei den Zöllen wären dies Firmen mit einem geringen USA-Anteil. Bei hoher Inflation profitieren Firmen die Produkte anbieten, die die Konsumenten auch in Zeiten von großer Unsicherheit kaufen, wie Basiskonsumgüter.

Mögliche Ansatzpunkte bei der Aktienauswahl mit Top-Down Ansatz:

  • Identifikation von Branchen und Unternehmen, die von aktuellen wirtschaftlichen Trends oder politischen Entwicklungen profitieren.
  • Strategische Portfoliozusammenstellung, etwa im Fondsmanagement, um Risiken breit zu streuen und auf Konjunkturzyklen zu reagieren.
  • Einschätzung von Chancen und Risiken verschiedener Anlageklassen (z.B. Aktien, Immobilien, Rohstoffe) auf Basis globaler oder regionaler Wirtschaftsdaten.

Typische Anwendungsbereiche

  • Fondsmanagement, Sektor-ETFs, strategische Allokation.
  • Besonders nützlich bei neuen Märkten oder bei starker Abhängigkeit von externen Faktoren.

Vor- und Nachteile

VorteileNachteile
Bietet einen umfassenden Marktüberblick.Weniger detaillierter Einblick in einzelne Unternehmen.
Kann Trends frühzeitig erkennenPrognosen können ungenauer sein, da sie oft auf Annahmen beruhen.
Bessere Steuerung von makroökonomischen, geopolitischen und Branchen Risiken.

Der Bottom-Up-Ansatz

Der Bottom-Up-Ansatz ist eine Anlagestrategie, bei der die Analyse auf Ebene einzelner Unternehmen beginnt: Anleger untersuchen zunächst die Fundamentaldaten, das Management, die Produkte und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens, unabhängig von makroökonomischen Trends oder Branchenentwicklungen.

Erst nach dieser detaillierten Unternehmensbewertung werden gegebenenfalls das Branchenumfeld und die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt.

Der Bottom-Up-Ansatz bietet sich vor allem für Anleger an, die durch gründliche Einzelfallanalysen verborgene Potenziale entdecken und unabhängig von übergeordneten Markttrends investieren möchten.

Makroökonomische Faktoren sind sehr schwer vorherzusagen. Durch den Blick auf die konkreten Unternehmenskennzahlen fällt es leichter die tatsächliche Entwicklung eines Unternehmens – und damit auch einer Aktie – abzuschätzen.

Mögliche Ansatzpunkte bei der Aktienauswahl mit Bottom-Up Ansatz:

  • Identifikation von unterbewerteten oder besonders aussichtsreichen Unternehmen, die sich auch in schwachen Marktphasen positiv entwickeln können.
  • Stock-Picking-Strategien, bei denen gezielt einzelne Aktien mit hohem Wertsteigerungspotenzial ins Portfolio aufgenommen werden.
  • Langfristige Investments, bei denen die individuelle Unternehmensentwicklung im Vordergrund steht und weniger die allgemeine Marktstimmung.

Typische Anwendungsbereiche

  • Stock Picking, Value Investing, langfristige Einzelinvestments.
  • Besonders geeignet für Investoren mit tiefem Unternehmensverständnis und Geduld.

Vor- und Nachteile

VorteileNachteile
Detaillierte und fundierte Entscheidungen auf Basis konkreter Unternehmensdaten.Sehr zeitaufwändig, besonders bei großen Anlage-Universen.
Identifikation von Chancen, die der Markt übersehen könnte.Möglicherweise werden wichtige externe Faktoren übersehen.
Mehr Raum für Kreativität und individuelle Analysen.Erfordert umfassende Daten und tiefgehende Analysen.

Gegenüberstellung Top-Down vs. Bottom-Up

MerkmalTop-Down-AnsatzBottom-Up-Ansatz
AusgangspunktMakroökonomie, Branchen, dann unternehmenEinzelunternehmen, dann ggf. Branche/Markt
FokusGesamtmarkt, Trends, SektorenFundamentaldaten, Management, Produkte
VorteileÜberblick, Trendfrüherkennung, schnelle UmsetzungDetailtiefe, individuelle Chancen, Geschäftszahlen
NachteileWenig Details, basiert häufig auf AnnahmenZeitintensiv, evtl. Vernachlässigung Makro
Typische KennzahlenBIP, Inflation, ZinssätzeKGV, Eigenkapitalquote, Cashflow
AnwendungSektor ETFs, FondsmanagementStock Picking, Value Investing

Kritik und Grenzen

Du siehst also: beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile und ihre Berechtigung in den jeweiligen Anwendungsgebieten.

Ob der Top-Down- oder der Bottom-Up-Ansatz bei Anlegern beliebter ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da beide Ansätze weit verbreitet sind und häufig sogar kombiniert werden.

Doch gerade der Top-Down Ansatz hat meiner Meinung nach seine Grenzen, oder wird häufig falsch angewandt.

Was ich immer wieder sehe, ist das Anleger blind nach dem Motto vorgehen:

KI ist ein Megatrend mit tollen Zukunftsaussichten, also kaufe ich einfach Aktien von KI-Unternehmen.

Diesen Ansatz halte ich jedoch für sehr gefährlich!

Deswegen habe ich drei Stolperfallen zur Top-Down-Analyse herausgearbeitet, die du unbedingt vermeiden solltest!

1. Die individuelle Situation des Unternehmens

Häufig wird die individuelle Situation des Unternehmens nicht berücksichtigt. Funktioniert das Produkt des Unternehmens langfristig? Wie hoch ist die Verschuldung? Kann es sich gegen die Konkurrenz behaupten?

Ein Beispiel dafür war das auf künstliche Intelligenz in der Personaldiagnostik spezialisierte Unternehmen Precire Technologies. Anfangs als Pionier in der KI-Branche gefeiert, musste es 2021 aufgelöst werden (Haufe berichtete)

2. Die Bewertung

Eine weitere Stolperfalle ist, dass die Bewertung des Unternehmens nicht genügend betrachtet wird. Gerade Aktien in Hype Themen wie KI sind oft sehr hoch bewertet. So kann es sein, dass sich das Unternehmen in der Zukunft sehr stark entwickelt, man aber die Aktie so teuer gekauft hat, dass diese Entwicklung bereits eingepreist war.

Ein prominentes Beispiel aus der KI-Branche ist C3.ai Inc. Das Unternehmen hat sich fundamental gut entwickelt, mit steigenden Umsätzen und einer starken Positionierung im Bereich KI-Software für Unternehmen. Dennoch war der Aktienkurs in der Vergangenheit so hoch bewertet, dass die Kursentwicklung enttäuschte.

C3.ai wurde mehrfach als fundamental solide eingeschätzt, aber der Aktienkurs lag deutlich über dem berechneten inneren Wert. So lag der faire Wert je Aktie laut Analysen meist deutlich niedriger als der Aktienkurs. Trotz operativer Fortschritte und Umsatzwachstum konnte der Aktienkurs diese hohen Erwartungen nicht dauerhaft rechtfertigen.

Der Aktienkurs von c3.ai auf Sicht von 5 Jahren*

Selbst auf Sicht von 5 Jahren haben Aktionäre von C3.ai einen Verlust von 75% hinnehmen müssen.

3. Makroökonomische Faktoren

Hinzu kommt, dass makroökonomische Faktoren sehr schwer einzuschätzen sind. Sogar für Profis!

Unzählige Experten im Fernsehen und in den Zeitungen haben versucht vorherzusagen, wie Trump sich bei der Zollpolitik verhalten wird. Und doch wurde der Aktienmarkt am sogenannten Liberation Day von den tatsächlichen Entwicklungen eiskalt erwischt.

Wer kann schon zuverlässig vorhersagen, welche Zölle Trump für welches Land in welcher Höhe einsetzt, wann er sie aussetzt, erhöht, wieder einsetzt?

Ähnliches gilt auch für andere makroökonomische und geopolitische Faktoren, wie z.B. den China-Taiwan-Konflikt, oder die Entwicklung der Konjunktur und der Inflation.

Hochgradige Experten erstellen regelmäßig Konjunkturprognosen, und müssen diese auch regelmäßig korrigieren. Und das sind Experten, gut ausgebildet und mit Zugriff auf ausführliche Daten als Grundlage für ihre Entscheidungen.

Denkst du wirklich, du kannst diese Faktoren besser einschätzen als diese Experten? Also ich kann es nicht. Und das ist auch ok so.

Warum ich den Bottom-Up Ansatz verfolge

Es ist wesentlich einfacher die künftige Entwicklung eines konkreten Unternehmens vorherzusagen, anstatt die einer Branche oder eines ganzen Landes.

Klar, auch dieses Unternehmen ist von der Konjunktur abhängig. Doch die Datenlage ist wesentlicher überschaubarer und man kann seine Investmententscheidung von den konkreten Quartalsergebnissen abhängig machen und Entwicklungen antizipieren.

Ein weiterer Grund ist, dass Top-Down-Analysen dazu neigen, interessante Einzelunternehmen zu übersehen, die sich gegen den Branchentrend behaupten können.

Man sieht das schön am Kursverlauf von Friedrich Vorwerk. Denn obwohl der MSCI Europe Energy Sector ETF, der Aktienunternehmen aus der Energiebranche in Europa abbildet, auf Jahressicht um 23% gefallen ist, ist die Aktie von Friedrich Vorwerk, die auch im Energie-Sektor aktiv ist, im gleichen Zeitraum um 280% gestiegen.

MSCI Europe Energy Sector ETF
Kursverlauf der Friedrich Vorwerk Aktie

Mit einem reinen Top-Down Ansatz läuft man Gefahr, solche Perlen am Aktienmarkt zu übersehen.

Deshalb verfolge ich den Bottom-Up Ansatz in meinem investierbaren wikifolio Wachstumsunternehmen EU und NA, in dem unter anderem auch Friedrich Vorwerk enthalten ist.

Dabei versuche ich Aktien von unterbewerteten oder besonders aussichtsreichen Unternehmen zu finden und bei Eignung in mein wikifolio aufzunehmen. Gerade im Small Cap und Mid Cap Bereich, kommt es immer wieder zu Marktineffizienzen, bei denen einzelne Aktien von einer Branche oder im Umfeld des Gesamtmarktes zu Unrecht mit in die Tiefe gerissen werden.

Diese Aktien analysiere ich und prüfe, ob der Absturz gerechtfertigt ist, oder nicht. Dabei geht es mir um langfristige Investments, bei denen die individuelle Unternehmensentwicklung im Vordergrund steht und nicht die allgemeine Marktstimmung.

Der BottomUp-Absatz setzt klassischerweise darauf, Aktien längerfristig zu halten und kurzfristige Entwicklungen auszublenden. So lassen sich langfristig gute Renditen erwirtschaften, ohne ständiges Handeln und Anpassen, sondern durch langfristiges Buy & Hold.

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Wann ist die Bottom-Up Variante vorzuziehen?

Die Bottom-up-Aktienanalyse ist dem Top-down-Ansatz vorzuziehen, wenn folgende Bedingungen oder Ziele vorliegen:

1. Fokus auf unterbewertete Einzelwerte

Bei der Suche nach Einzelaktien mit langfristigem Potenzial, unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen oder makroökonomischen Risiken, bietet der Bottom-up-Ansatz Vorteile. Hier stehen fundamentale Unternehmenskennzahlen wie Gewinnwachstum, Eigenkapitalrendite oder Cashflow im Mittelpunkt.

2. Turnaround-Situationen

Für unterbewertete Aktien mit Erholungspotenzial (z. B. nach einer Krise oder bei strukturellen Verbesserungen im Unternehmen) eignet sich die Bottom-up-Analyse besonders, da sie gezielt auf Unternehmensdaten wie Schuldenabbau, Produktinnovationen oder Managementqualität eingeht.

3. Unabhängigkeit von Konjunkturzyklen

Wenn Anleger gezielt nicht-zyklische Unternehmen identifizieren möchten, deren Geschäftsmodelle auch in schwachen Makrophasen stabil sind, ermöglicht die Bottom-up-Analyse eine detaillierte Bewertung der Resilienz einzelner Firmen.

4. Langfristige Anlagehorizonte

Der Bottom-up-Ansatz ist ideal für Buy-and-Hold-Strategien, da er kurzfristige Marktbewegungen zugunsten fundamentaler Unternehmensstärke vernachlässigt. Dies passt zu Value-Investoren, die auf fundamentale Unternehmenskennzahlen setzen.

5. Branchenunabhängige Auswahl

Wenn Anleger branchenübergreifend die besten Unternehmen identifizieren möchten – unabhängig davon, ob die Branche aktuell „im Trend“ liegt –, bietet Bottom-up mehr Flexibilität als der Top-down-Ansatz, der zunächst Sektoren filtert.

Die Datenflut bändigen

Unabhängig davon, ob du den Top-Down oder Bottom-Up Ansatz verfolgen willst (oder beide) gilt es der Datenflut Herr zu werden.

aktien.guide* ist ein umfassendes Analyse-Tool, das mir dabei hilft, Aktien gezielt zu finden, zu analysieren und zu vergleichen.

Das Tool bereitet zahlreicher Finanzdaten und Kennzahlen auf, die für fundierte Investmententscheidungen entscheidend sind.

Für fast 7.000 Aktien weltweit stellt aktien.guide auf einer einzigen Übersichtsseite alle wesentlichen Informationen bereit: Echtzeitkurse, Charts, Unternehmensprofile, aktuelle Nachrichten und vor allem eine breite Palette an Kennzahlen aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Cashflow.

Ich persönlich nutze am liebsten zwei Funktionen: den Aktienscreener und das Chart-Tool.

  • Der Aktienscreener* erlaubt es, das gesamte Aktienuniversum nach über 30 Kriterien zu filtern – etwa nach Ländern, Branchen, Bewertungskennzahlen, Wachstum oder Dividendenmerkmalen. So können gezielt Aktien mit bestimmten Eigenschaften gefunden und miteinander verglichen werden.
  • Mit dem Chart-Tool* lassen sich historische Verläufe von bis zu 40 Kennzahlen für mehrere Aktien gleichzeitig grafisch darstellen. Das erleichtert den direkten Vergleich und das Erkennen von Trends oder Ausreißern

Mir hilft aktien.guide dabei Investmententscheidungen auf einer soliden, datenbasierten Grundlage zu treffen.

Fazit

Beide Ansätze – Top-Down und Bottom-Up – haben ihre Berechtigung und können je nach Marktsituation und persönlichem Anlagestil wertvolle Dienste leisten.

Während der Top-Down-Ansatz hilft, große Trends und makroökonomische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, ermöglicht die Bottom-Up-Analyse, gezielt unterbewertete Unternehmen mit besonderem Potenzial aufzuspüren. 

In der Praxis werden beide Methoden oft miteinander kombiniert, um sowohl das große Bild als auch die Details im Blick zu behalten. Entscheidend ist, dass du dir deiner eigenen Ziele und Präferenzen bewusst bist und eine Strategie wählst, die zu dir passt.

Mit dem richtigen Ansatz und einer strukturierten Analyse kannst du die Informationsflut bändigen und deine Investmententscheidungen fundiert treffen. Dabei können auch entsprechende Tools helfen.

Egal, ob du lieber Trends folgst oder tief in einzelne Unternehmen eintauchst – mit Wissen, Disziplin und Neugier legst du den Grundstein für nachhaltigen Börsenerfolg.

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen Bottom-Up und Top-Down bei der Aktienanalyse?

Der Unterschied: Beim Top-Down-Ansatz wird zuerst das große Ganze – also die gesamtwirtschaftliche Lage und Branchentrends – analysiert und daraus die Auswahl einzelner Aktien abgeleitet. Beim Bottom-Up-Ansatz steht dagegen das einzelne Unternehmen mit seinen Fundamentaldaten im Mittelpunkt; erst danach werden Branche und Marktumfeld betrachtet.

Was ist besser: Top-down- oder Bottom-up-Investieren?

Weder Top-down- noch Bottom-up-Investieren ist grundsätzlich besser – beide Ansätze haben ihre Stärken und Schwächen und lassen sich sinnvoll kombinieren. Die Wahl hängt von den eigenen Zielen, dem Anlagehorizont und den Marktbedingungen ab

Welche Vor- und Nachteile hat die Top-Down Analyse?

Die Top-Down-Analyse bietet den Vorteil, dass Entscheidungen schnell und effizient auf Basis eines umfassenden Marktüberblicks getroffen werden können, was Zeit spart und die strategische Ausrichtung erleichtert. Nachteile sind jedoch eine geringere Detailgenauigkeit, eingeschränkte Flexibilität bei Veränderungen und das Risiko, wichtige Informationen auf Unternehmensebene zu übersehen oder unrealistische Vorgaben zu machen

Welche Vor- und Nachteile hat die Bottom-Up Analyse?

Die Bottom-Up-Analyse ermöglicht fundierte Entscheidungen durch detaillierte Unternehmensanalysen und kann verborgene Chancen aufdecken, ist aber zeitaufwändig, erfordert viele Daten und kann wichtige externe Faktoren übersehen.

Wann setzt man die Top-Down Ansatz bei der Aktienanalyse ein?

Den Top-Down-Ansatz setzt man ein, wenn man zuerst makroökonomische Entwicklungen, Branchentrends und das Marktumfeld analysieren möchte, um daraus gezielt vielversprechende Branchen und anschließend einzelne Aktien auszuwählen – besonders sinnvoll bei wechselnden Konjunkturzyklen oder wenn globale Trends und wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Fokus stehen

Wann setzt man die Bottom-Up Ansatz bei der Aktienanalyse ein?

Den Bottom-Up-Ansatz setzt man ein, wenn man gezielt einzelne Unternehmen anhand ihrer Fundamentaldaten analysieren und bewerten möchte – unabhängig von allgemeinen Markt- oder Branchentrends, etwa um unterbewertete Aktien mit besonderem Potenzial zu finden oder langfristig in Qualitätsunternehmen zu investieren

Welche makroökonomischen Faktoren sind besonders wichtig bei der Top-Down-Analyse

Bei der Top-Down-Analyse sind besonders folgende makroökonomische Faktoren wichtig: Zinssätze, Inflation, Wirtschaftswachstum (BIP), Beschäftigungsdaten, Geldpolitik der Zentralbanken, Regierungspolitik, geopolitische Ereignisse und Rohstoffpreise

Wie kann das Bottom-up-Prinzip helfen, unterbewertete Unternehmen zu identifizieren

Das Bottom-up-Prinzip hilft, unterbewertete Unternehmen zu identifizieren, indem es gezielt die Fundamentaldaten, das Management und das Geschäftsmodell einzelner Unternehmen analysiert, unabhängig von Markt- oder Branchentrends. So können Anleger Chancen entdecken, die vom Markt übersehen werden, und Aktien mit hohem Wertsteigerungspotenzial frühzeitig erkennen

Welche spezifischen Fundamentaldaten werden typischerweise bei der Bottom-up-Analyse berücksichtigt

Bei der Bottom-up-Analyse werden typischerweise Fundamentaldaten wie Geschäftsmodell, Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, Cashflow, Verschuldung, Managementqualität, Marktposition, Wachstumsaussichten sowie Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Eigenkapitalrendite und Dividendenrendite berücksichtigt.


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